Vorwort zur „Tabula – Do – Methode®“
Zusammenfassung des Lernstandes nach dem 1.Band (https://gitarrensingeklingebahn.files.wordpress.com/2023/01/guitar-train-bad1-auszug.pdf)
Lernende haben bisher durch spezifische Lernmittel (das sind durch spezielle Graphiken dargestellte Übungen, Verknüpfung haptischer Bewegungserfahrung mit Tonhöhen- und Griffvorstellung) und motivierende Lieder aus aller Welt, singend eine relative Tonvorstellung aufgebaut. Diese ist eingebettet in die Tonbereiche Dur-Moll, Kirchentonarten und Pentatonik, sowie Fragmente davon. Die Umsetzung kann auch simultan auf der Gitarre ausgeführt werden. Das heißt es wurde trainiert, Notengebilde singend und am Instrument in Töne umzusetzen. Dabei wurde auch die Melodieübertragung aus dem Kopf auf die Gitarre geübt. Diese Fähigkeit bildet die Grundlage für musikalisch ausdruckvolles Spiel genauso, wie für die Erfindung von eigenen Melodien als Ausgangspunkt für Komposition und Improvisation. Im besten Fall kann nach dem ersten Band der/die Lernende eine Melodie vor sich her singen und simultan auf dem Instrument spielen.
Absichtlich bleibt daher das Spiel bis hierher – bis auf leicht umsetzbare Begleitakkorde – einstimmig melodisch, dafür aber in Tonalität und Rhythmik anspruchsvoll. Die Melodien können sowohl in Apoyando-, Tirandotechnik und mit Plektrum ausgeführt werden.
Was erwartet die Lernenden im 2. Band bei der Tabula – Do – Methode (https://gitarrensingeklingebahn.files.wordpress.com/2023/01/guitar-train-bd2-auszug.pdf)
Hier besteht das Ziel darin, die oben ausgeführten Fähigkeiten auf das ganze Griffbrett auszudehnen. Transponieren in bestimmte Tonarten erschließt den gesamten Tonraum. Daher ist das Erlernen des Tonsystems und der absoluten Notenbezeichnungen erforderlich. Dahin führen die als Kinder personifizierten Stufenbezeichnungen und die Klanghäuser als Bild für eine bestimmte Struktur innerhalb einer Tonart.
Kinder: Die Solmisationssilben werden mit den Kindernamen codiert und spielen hier beim Übergang zur absoluten Notation eine wichtige Rolle. Ich verdeutliche durch die Personifizierung der Tonstufen als Kinder, welche nun alle Töne intonieren können, dass mit anderen Worten der Grundton „Do“ bei jedem Ton angesetzt werden kann. Ich verstehe die Person durchaus im Sinne des lateinischen „personare“, als durchklingen durch eine Maske. Durch Doris kann also jeder Ton erklingen.
Klanghaus: Eine Tonart hat eine bestimmte Struktur in der Abfolge von Ganz- und Halbtonschritten und ist in dieser Art ein geschlossenes System. Dies wird für das Kind durch die äußere Form des Hauses begreifbar zum Ausdruck gebracht. Bei einer anderen Tonart müssen durch Versetzungszeichen diese Strukturen erneut wiederhergestellt werden. Auch hierin ist der solmisationsgestützte Unterricht für das kindliche Gemüt hilfreich, die Gesetzmäßigkeit und die Lage der Halbtonschritte zu erfassen und so auch das Zustandekommen der unterschiedlichen Tongeschlechter und Tonarten samt benötigter Versetzungszeichen zu erfahren. Hatten Do, Re, Mi, Fa, So, La und Ti ihren festen Platz auf dem Griffbrett, wird schnell klar, dass zwischen Mi und Fa, Ti und Do ein kleiner Abstand besteht, der so bleibt und die Klangcharakteristik sich dann verändert, wenn von einem anderen Ton (z.B.: „La“) ausgegangen wird. Im Klanghaus wechseln dazu die Kinder die Positionen. Die Tonarten mit einem b und bis 4 # werden dabei erarbeitet in Dur und Mollparallelen.
Tabulatur: Die Gitarre hat durch die Grundstimmung der sechs Saiten und die in Halbtonschritten eingeteilten Bünde eine Struktur, welche Griffbilder auch verschiebbar und transponierbar macht. Dies erlaubt in Mustern zu denken, welche den Tonleitern im Wechsel von Halb- und Ganztonschritten eigen sind.
Modi(Patterns): Die o.a. Systematik der Gitarre erlaubt ein Denken in Mustern. Die Tabula – Do – Methode nützt die relative Tonvorstellung in Verbindung mit dem gleichbleibenden Griffmuster (Modus) innerhalb eines definierten Tonraumes auch bei Verschiebung über das Griffbrett. Die Tabula („Griffbrett“) – Do – Methode systematisiert die Griffmuster von Tonabläufen, um die Tonvorstellung intuitiv auf die Gitarre übertragen zu lassen.
Weitere Erläuterungen finden sich im Anhang zu Band 1.
Technisch bringt der 2.Band das Spiel mit ungegriffenen Basssaiten , leicht zu greifende Akkorde in Verbindung mit Zerlegungsübungen und Liedbegleitung.